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Dienstag, 4. August 2015

Lost in MV 2 - So war es!

Ob ich lost war? 

Nun ja im Grunde wusste ich dank meinem Equipment immer wo ich war und ausreichend Akku-Power ließ hier auch keinen Zweifel aufkommen.

Ob ich mich überwältigt fühlte angesichts der gigantomanischen Ausmaße des Geländes, der riesigen Flut an historischen Militärfahrzeugen, der Horden von Geocachern, der Fülle an Möglichkeiten dank eines hervorragend ausgeklügelten Programms und nicht zuletzt den Caches, die mit Liebe zum Detail gestaltet und hier auch über das Event hinaus gefunden werden können?

Ja!

„Es war mir ein Fest!“ sagte ich meinen Komplizen zum Abschied vor der Abfahrt aus Pütnitz. Die Gemeinschaft hat sicherlich einen großen, wenn nicht den größten Beitrag zum Gelingen dieses Wochenendes beigetragen. Dies gilt im Großen für die Organisation des Events durch die „Organauten“ und natürlich auch für meine Truppe die „Happy Weekend Boys“.
Am Freitag machte ich mich von Sassnitz auf nach Ribnitz-Damgarten um schon mal die Gegend zu erkunden. Ich wollte mir nicht gleich den Trubel am Einlass geben und bin erstmal am Gelände vorbei ins Wäldchen oberhalb von Pütnitz um einige Lost-Caches anzulaufen. Hier zeigten sich dann recht  schnell die ersten Highlights in Form von super ausgearbeiteten und umgesetzten Caches, die es einer wie der andere schaffte mir ein Schmunzeln oder Staunen zu entlocken. Schade war nur, dass der örtliche Waldbesitzer nichts von dem Event und den Caches wusste. Der gute Mann, der sogar recht freundlich reagierte, obwohl ich mich als Cacher outete, war bereits beim Einsammeln der Dosen als ich mich von dem letzten Tradi für diesen Tag zur Unterkunft aufmachte. Da ich beruflich bedingt früher öfter im Wald zum Schlafen war, hatte ich mich gegen eben diese Variante der Nächtigung entschieden und bin lieber mit meinen „Happy Weekend Boys“ in die örtliche Jugendherberge eingefallen. Sehr zu empfehlen die Unterkunft. Preis/Leistung stimmte!

Nach dem Bezug ging es dann ab zu LIMV2 . Für mich übrigens das erste Lost, da ich beim ersten Lost noch Jung-Cacher war und ich mir den Sinn und Zweck einer solchen Veranstaltung nicht vorstellen konnte.  Heute sage ich: „Wärste mal gefahren!“ L Aber so erbröselt der Keks nun mal.
Wir saßen nun also zu fünft im Dacia und fuhren gen Lost. Hierbei erging es uns dank der Streckenführung des Navis, der man natürlich entgegen jeglicher Logik vertraut, ähnlich wie etlichen anderen bei der Anreise. Soll heißen wir nahmen nicht die Abfahrt zum  Technikmuseum, sondern fuhren erst eine Einfahrt weiter. Hier kam es dann zu unserem persönlichen Lost-Moment. Wir fuhren schön gemäß Navi die immer unwegsamer werdende Straße zum Lost-Gelände entlang. Zweifel schlichen sich ein, ob wir hier richtig waren? Die Zweifel wurden kurz vor Erreichen der Sachgasse bei der Begegnung von Leidensgenossen bestätigt. Schöne Grüße nach Schleswig an dieser Stelle. Nach einem kurzen Wortwechsel war klar, dass wir lieber hätten der Intuition folgen sollen.

Beim ersten Posten wurde uns schon klar, hier ist an alles gedacht worden.  Kurze klare Infos und schnelle Erledigung der Formalitäten. Kurze Zeit später standen wir schon vor Halle 1 und genossen die Fahrzeugshow. Mein persönliches Highlight war das Brückenlegefahrzeug, das nur 2m an uns vorbei sauste und uns erstmal kurz in einer Dieselrauchwolke stehen ließ, begleitet von ohrenbetäubendem Lärm. Gänsehaut pur! Als das Fahrzeug dann auch noch seiner Bestimmung zugeführt wurde, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Nach der Präsentation durch den Technikverein begaben wir uns in den Hafen um einen der Labcaches zu lösen.  Zuerst taten wir uns etwas schwer, da bei diesen „Caches“ nicht die typische Logik zählt. Nach etwas Startschwierigkeiten und ein paar Rücksprachen mit engagierten Orga-Komplizen lief es dann aber bei uns und die ein oder andere Aufgabe konnte gelöst werden. Von einfachen logisch zu lösenden Rätseln, über das Finden des grünen Lichtes, der Zusammenarbeit mit bis dahin unbekannten aber durchaus sympathischen Cachern oder gar dem Einsatz des Autoradios war alles dabei, was man sich nur hätte wünschen können. Als am Freitag die Lichter in Pütnitz ausgingen, machten wir uns wieder auf in unser Refugium auf der anderen Seite des Boddens.

Am nächsten Morgen ging es dann frisch gestärkt nach einem opulenten Frühstück wieder auf in lostige Gefilde. Einige Labcaches standen erst noch auf dem Plan, bevor wir uns zum Hafen aufmachten um dort für kleines Geld ein Kanu zu mieten. Das Team wurde auf 2 Boote verteilt und ein Nichtpaddler blieb mit dem Gepäck an Land. Zuerst ging es nördlich zu 2 Tradis, wobei wir uns erstmal warm paddelten. Dank meiner paddelerfahrenen Begleitung, die immer wieder gute Tipps parat hatte, wenn ich mal wieder ein Problemchen hatte, fasste ich schnell Mut nach höherem zu greifen. Soll heißen, es ging südlich zu dem verbliebenen Tradi und einem Mystery. Nach gut 2 Stunden paddeln, machten wir uns dann auf den Rückweg. Dabei sammelten wir dann gleich auch noch den Mystery ein, der mittlerweile auch schon von logwilligen Cachern per Pinasse angesteuert wurde. Zurück an Land stärkten wir uns und fassten den Entschluss das nächste Highlight in Angriff zu nehmen. Die Herren vom Technikverein luden zum Panzerfahren und da ließen wir uns nicht zweimal bitten. Auf dem Turm des BMP sitzend ging es dann durch unwegsames Gelände. Ich war froh über meinen Sitzplatz, da die hinter uns stehenden Cacher ganz schön durchgeschüttelt wurden und wohl den ein oder anderen blauen Fleck ernteten. Mit einem breiten Grinsen stiegen ich und mein Komplize dann nach einer für uns doch ganz angenehmen Fahrt wieder vom Panzer ab. Als nächstes gaben wir uns die Händlermeile, auf der ich mich von einem findigen Geschäftsmann zu einem personalisierten Kaffeebecher überreden ließ. Danke dafür, hab ich heute direkt eingeweiht. Mehr wurde aber nicht gekauft. Irgendwie ahnte ich schon, dass ich heute noch ein paar Euros mehr brauchen würde. Wir entsagten also den Verlockungen der fliegenden Händler und besichtigten lieber die Fahrzeuge in Halle 1. Von Ural über LO, Tatra und Kraß gab es hier jeweils gleich mehrere  in den unterschiedlichsten Varianten zu sehen. Der Fundus des Technikvereins ist unfassbar groß. Die Leute vom Verein waren übrigens auch sehr hilfsbereit und kommunikativ.

 
Wir erspähten nach unserem Museumsbesuch einen Trabbi-Kübel. Der Fahrer, natürlich in alter NVA-Uniform gekleidet,  bot uns auf Nachfrage direkt seine Fahrdienste an. Mit unserem gecharterten Lost-Taxi machten wir uns sogleich zum Flugplatz auf um unser letztes großes Highlight zu besiegeln. Wir kauften uns Tickets für einen Flug mit „Anuschka“, wie der Doppeldecker Antonov liebevoll von seiner Crew getauft wurde. Bevor wir aber zu dem Flug aufbrechen konnten, entschieden wir noch ein paar Dosen  im Uferbereich anzusteuern. Also nochmal eben einen kleinen  1 ½ stündigen Marsch durch die Pampa. Hierbei ergaben sich dann leider die Situationen, die wir eigentlich vermeiden wollten. Anstehen beim Loggen, übermotivierte Cacher, die ihre Art zu Cachen als die einzig wahre Art verkaufen wollten und kommunikative Einzeller. Im Nachhinein kann ich das Ganze aber mit einem Augenzwinkern sehen. Beim nächsten Mega heißt es dann: „Lächeln und Winken!“. Zurück am Flugplatz ging es dann endlich in die Luft.

Ich hätte fast im Cockpit gesessen, wäre ich nicht zu „kräftig“ gebaut. Da ich Geburtstagskind war,  hatte mir der Pilot das Sitzen hinterm Steuer erst versprochen, musste es dann aber bei genauerer Betrachtung rückgängig machen. Schade, aber naja. Hinten saß es sich eh angenehmer und man konnte sich auch mal im Doppeldecker bewegen. Die Sicht auf  Ribnitz-Damgarten, den Bodden und natürlich auf die riesige Lost-Kulisse war atemberaubend. Vor Halle 3 wurden gerade Preise verteilt als wir über das Gelände kreisten. Hoffentlich wurde mein Los nicht aufgerufen, aber es hieß seitens  Teilnehmer an der Verlosung, dass Nicht-Anwesende ihre Preise nachgesendet bekommen. Löblich! Der Flug verlief butterweich und war, wie auch die Panzerfahrt am Vormittag viel zu schnell vorbei. Als die Erde uns wieder hatte und nach dem obligatorischen Erinnerungsfoto vor der Antonov gingen wir zum gemütlichen Teil des Tages über. Frei nach dem Motto „Style your Burger“ ließen wir es uns erstmal schmecken. Dies war dein auch noch meine erste Foodtruck-Erfahrung. So viele erste Male an einem Tag! Wahnsinn! Danke an die Orga für`s Möglichmachen. Nach dem Essen spielten dann noch Pete und die Les Bumms Boys in Halle 3 auf. Ich suchte mir erstmal einen ruhigen Platz vor der Halle um ein bisschen Runterzukommen. Dabei traf ich dann noch gleich alte Bekannte wieder mit denen ich mich herrlich und  lang noch über Gott und die Welt unterhielt. Als ich nicht mehr konnte, übernahmen meine Komplizen das Reden, die mittlerweile auch zur Runde dazu gestoßen waren. Als die Lichter in Halle 3 ausgingen, machten wir uns dann mit einem prall gefüllten Sack voller Erinnerungen auch auf den Weg zurück in die Jugendherberge. Nach zu wenig Schlaf ging es dann für meine Mitstreiter nochmal auf den alten Militärstützpunkt zum Aufräumen. Ich schwänzte die Veranstaltung, besuchte aber noch das Postoffice bevor es heimwärts ging.



 Ich kann nach diesen verrückten 2 und ein bisschen Tagen immer noch nicht ganz alles fassen, was auf diesem Event alles passiert ist. Ich möchte der Orga den Helfern und dem Technikverein nur einfach Danke sagen für eine mehr als gelungene Veranstaltung. Ich hoffe auf eine Neuauflage und bin dann natürlich auch gern wieder dabei, dann wahrscheinlich mit meinem Nachwuchs, der schon ganz große Augen von den Erzählungen bekam.

Danke für das EVENT

AMPELMÄNNCH€N

P.S.: noch ein paar Bilder ...